Teutel informiert auf dem Hof Schmitte über Breitband-ausbau für Lienen
Lienen. Richtig gutes Internet, davon können die Meckelweger nur träumen. Die Stadtwerke Lengerich (SWL) wollen mit ihrer Telekommunikationstochter teutel Abhilfe schaffen. Das funktioniert nur, wenn sich genügend Bürger der Gemeinde Lienen bis zum 15. Juli 2016 für einen Breitbandanschluss der teutel entscheiden. Auf dem Hof von Stefan Schmitte informierte die teutel am vergangenen Donnerstag über das Projekt, Lienen sehr schnell mit einer zukunftsfähigen und flächendeckenden Breitband-versorgung auszustatten.
Zwischen Lienen und Kattenvenne entspricht die Internetversorgung nicht mehr zeitgemäßen Standards. Verschiedene Meckelweger berichteten beim Informationsabend der teutel, sie seien im Internet mit einer Downloadgeschwindigkeit von 1 MBit/s unterwegs. „Das reicht heute oft nicht mal mehr für eine normale Internetanwendung“, bestätigte Gunnar Gühlstorf, Geschäftsbereichsleiter der SWL. Vor allem die Herausforderungen der Energiewende führten dazu, dass die SWL zur Steuerung ihrer Strom- und Gasnetze bereits seit einigen Jahren konsequent auf Glasfaser setzt. Freie Kapazitäten des dadurch entstehenden Netzes werden seit mehr als 2 Jahren durch die teutel für Telekommunikationsdienstleistungen genutzt.
Schnelles Internet auch im Außenbereich
Der Lienener Bürgermeister Arne Strietelmeier hatte zuvor erklärt, worin die besondere Herausforderung in Sachen Breitband in der Gemeinde Lienen besteht: „40 Prozent unserer Haushalte liegen im Außenbereich.“ Von allen Anbietern, die sich in Sachen Breitband im Rathaus vorgestellt hätten, hätte nur die SWL eine Lösung gehabt, die die Außenbereiche mit einbeziehe.
Glasfaser bis ins Haus und eine Funklösung
„Es geht schon lange nicht mehr nur um schnelles Internet: Konnektivität und Vernetzung weltweit lautet die Zauberformel – Kommunikation total, Smartphone, Tablet, Social Media. Es verbindet Menschen, Prozesse, Daten und Dinge. Und wenn alles zusammen kommt, entstehen ganz neue Möglichkeiten für die Zukunft“, verdeutlichte Gühlstorf und erklärte: Die SWL setze beim Breitbandausbau auf Glasfaser bis ins Haus, während viele Wettbewerber für die „letzte Meile“, die Strecke vom grauen Verteilerkasten bis ins Haus, Kupfer nutzen. „Kupfer gehört zum alten Eisen und wird die Nachfrage schon sehr bald nicht mehr befriedigen, die Glasfaser kennt noch keine Grenzen“, betonte Gühlstorf. Während in den Ortskernen die Glasfaser direkt bis ins Haus geführt wird, gibt es für die Haushalte in den Außenbereichen zunächst eine Anbindung über Funk. Diese Kombination ermöglicht eine sehr schnelle flächendeckende Versorgung. Die vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme entwickelte Funktechnik gilt dabei als Zwischenlösung, die über die nächsten Jahre durch die Nutzung von Synergien im Tiefbau durch eine Versorgung mittels Glasfaser bis in Haus abgelöst werden soll.
Test der Funklösung
Um zu zeigen, dass die Funklösung funktioniert, hatte die teutel einen Hubsteiger mit einer Antenne versehen und diese mit einem Laptop verbunden. Eine Verbindungsgeschwindigkeit mit 100 MBit/s konnte auf Anhieb erreicht werden. „Später nutzen wir Antennen, die am Haus angebracht werden“, so Gühlstorf, und Schmitte antwortete auf die Frage, warum er die teutel zur Bürgerinformation auf seinen Hof eingeladen hatte: „Ich wollte mal probieren, ob das wirklich funktioniert, bevor ich etwas unterschreibe. Und es funktioniert.“ Jetzt nutze er LTE, habe aber nur 5 MBit/s und extreme Schwankungen: „Wenn ich zuhause damit arbeiten will, reicht das nicht“, so Schmitte.
Eine Entscheidung für die Zukunft
Im Anschluss an den offiziellen Teil erklärte eine Meckelwegerin: „Viele sind sich nicht bewusst, dass sie das Zünglein an der Waage sein können.“ Ob die Anzahl der Anschlüsse erreicht wird, die die teutel benötigt, um bei dem Projekt eine „schwarze Null“ zu schreiben, kann auf https://teutel.de/anschlussgebiete verfolgt werden. Nur noch wenige Tage bleibt den Lienenern sich für das Zukunftsnetz zu entscheiden: Stichtag ist der 15. Juli 2016.